Von Devonport an die Ostküste

In Devonport angekommen gönnten wir uns einen Tag Pause und genossen die Sonne und die Aussicht auf die Spirit of Tasmania. Am Montag ging es dann weiter; zuerst statteten wir natürlich Grindelwald, dem "Swiss Village", einen Besuch ab. Anschliessend ging es nach Launcheston zur Cataract Gorge, dem dortigen Highlight. Da das Wetter nicht unbedingt mitspielte fuhren wir alsbald weiter nach Scottsdale, wo wir uns auf einem Gratiscamping einrichteten - und sogar im nahe gelegenen Weiher noch Platypusse sahen! Am nächsten Tag und bei immer besser werdendem Wetter ging es weiter nach Osten, durch herrliche hügelige Landschaften, welche uns zum Teil ein wenig an den Jura erinnerten, dann aber auch plötzlich wieder schlagartig änderten, dass wir dachten wir seien im Northern Territory unterwegs. Im Mount William Nationalpark angekommen besichtigten wir Ansons Point, wo wir prompt auf einen Gleichgesinnten Landcruiserfahrer von Queensland trafen. Mit vielen guten Tasmanien-Tipps ausgerüstet ging es dann weiter - zur Bay of Fires!

Bay of Fires

Die Bay of Fires ist wunderschön! Man findet hier feine Sandstrände vor tiefblauem bzw türkisfarbenem Wasser und dahinter grünes Buschland und Lagunen. In der Bucht gibt es wundervolle, gratis Campingplätze gleich direkt am Strand. Und - gemäss Reiseführer - taucht die Bay of Fires regelmässig in der Liste der 10 schönsten Strände der Welt auf - also nichts wie auf zum Strand.

Unser Campingplatz war direkt hinter einem langen Sandstrand gelegen. In Tasmanien sind viele Campingplätze gratis, es gibt dann meistens ein einfaches Klo (ja genau, Plumpsklo) und das wars. Die Lage ist aber meistens unschlagbar und so quartierten wir uns für zwei Nächte ein, wobei wir am ersten Tag wieder auf Thomas und Andrea trafen, welche wir in Melbourne auf dem Campingplatz kennen gelernt hatten. Die beiden hatten bereits 11 Monate Australien hinter sich und bereisten jetzt als letzten Stopp noch Tasmanien, bevor es dann nach Hause ging.

Douglas Apsley Nationalpark

Unser nächster Stopp an der Ostküste war im Douglas Apsley Nationalpark, wo wir zuerst zur Gorge wanderten und anschliessend in einem Wasserloch in der Nähe des Parkplatzes ein erfrischendes (kühles) Bad nahmen. Dies zwar zugleich auch die tägliche Dusche da es bei den Gratis Campingplätzen halt eben keine Dusche gibt :-)

Anschliessend fuhren wir wieder zu einem wunderschönen Gratiscamping direkt am Strand, wo uns Thomas und Andrea bereits ein schönes Plätzli reserviert hatten.

Freycinet Nationalpark (Wineglass Bay)

Auch die Wineglass Bay ist eines der "Must sees" von Lonely Planet. Also hiess es um 6.00 Uhr morgens aufstehen, frühstücken und um 07.00 Uhr ging es los zum Parkplatz innerhalb des Freycinet Nationalparks, wo der Walk zur Wineglass Bay Lookout startete. 25 Minuten später waren wir am Lookout angekommen und konnten die Aussicht ganz für uns geniessen. Anschliessend ging es runter zum Wineglass Beach, einem atemberaubenden weissen, ellenlangen wunderschönen Sandstrand. Nach Pause mit Fotostopp und Zwischenverpflegung ging es weiter zum Hazards Beach, welcher ebenfalls wunderschön war. Zuerst dem Strand entlang und dann durch den Busch ging es anschliessend retour zum Parkplatz, wobei Andrea und ich mehr als einmal das Gefühl hatten - da kommen wir ja nieee an, das zieht sich ja ewig hin.. aber irgendwann hatten wir es geschafft. Und wir hatten richtig geplant, so früh am morgen loszugehen - ganze Heerscharen von Leuten kamen uns entgegen. An der Honeymoon Bay wartete bereits Thomas auf uns und wir gönnten uns eine Pause mit herrlicher Aussicht, bevor wir uns auf zum Campingplatz machten.

Tasman Peninsula

Tasman Nationalpark

Der perfekte Campingtag - so geschehen im Tasman Nationalpark
Aufwachen bei Sonnenschein und blauem Himmel, frühstücken unter freiem Himmel mit Sicht auf die Bucht sowie Wallabies als Gäste. Wanderung durch einen wunderschönen Nationalpark, vorbei an spektakulären Steilklippen bis hin zum Cape Hauy. Aussicht geniessen und die selbst gemachten feinen Sandwiches verdrücken. Retour zum Bundy wandern, Badesachen montieren und in das herrliche, erfrischende türkisblaue Wasser hüpfen. Eine kalte Dusche in der einzigen Campingdusche geniessen, welche dann gar nicht mehr soo kalt ist. Nachtessen mit einem Glas Wein unter freiem Himmel geniessen und den Tag am eigenen Lagerfeuer ausklingen lassen und das Panorama geniessen.

Port Arthur

Das im Lonely Planet als absolutes Top Highlight gepriesene Port Arthur durfte natürlich auf unserer Tasmanien Tour nicht fehlen - also nichts wie auf dorthin. Die vielen Parkplätze vor dem Eingang gaben und dann schon einmal zu denken; spätestens aber bei 37 Dollar pro Person! Eintrittspreis war unsere Highlight-Entdeckungsfreude erheblich gedämpft. Wir sahen uns diese historische Stätte dann trotzdem an und kamen zum Schluss: es ist schön anzuschauen - aber einfach zu teuer :-).

Hobart und der Süden

Von etlichen Reisenden wurde uns das "Wooden Boat Festival", welches vom 10.-13. Februar in Hobart war, empfohlen. Also machten wir uns natürlich auf dorthin - zusammen mit gefühlten 200 älteren Herrschaften :-), die sich auch alle auf dem Hobart Showground einquartiert hatten und mit uns auf den Bus wollten. Das Festival selber fand rund um den Hafen statt, wo Duzende grössere und kleinere Holzboote vor Anker lagen. Das Highlight war dann, nebst den wunderschönen alten Segelschiffen, für uns aber auch das wirklich riesige! Kreuzfahrtschiff, welches so gross war dass es schier keinen Platz am Pier zu haben schien. Am Samstag besuchten wir - Lonely Planet getreu - den Salamancha Market, einem grossen wöchentlichen Markt direkt neben dem Harbour.
Nach zwei Tagen in Hobart hatten wir aber bereits wieder genug Stadtluft geschnuppert und machten uns auf in den Südosten.

Hobart

South-East Nationalpark und Umgebung

Mount Wellington

Der wilde Westen

Erster Stopp: Gordon Damm, wo wir die 140 Meter hohe Staumauer besichtigten. Weiter ging es zum Mount Field Nationalpark, wo wir die Russell Falls besichtigten und Mittagspause machten. So eine Day Use Area mit dem wirklich coolen Hüttli mit Cheminee und Barbeque (alles gratis) hatten wir auch noch nie gesehen.

Am Wayatinah See, auch einem künstlich angelegten See der zur Stromerzeugung genutzt wird, fanden wir einen wunderschönen Campingspot. Prompt bekamen wir von unserer Campingnachbarin zwei Fische geschenkt, welche sie am Morgen selber gefangen hatte. Caro das erste Mal beim Fische zerlegen - die Begeisterung ist ihr ins Gesicht geschrieben (dabei ist zu erwähnen dass die Fische ja bereits schon ausgenommen waren.. :-))

Am nächsten Tag führte unser Weg weiter zum Lake St. Clair, welcher zum Cradle Mountain Nationalpark gehört.  Der Donaghy's Lookout und die Nelson Falls waren weitere Stopps entlang der Route, bevor wir via Queenstown nach Strahan fuhren.

Bei Trial Harbour, unserem direkt am Meer gelegenen Campingplatz, nahmen wir beide dann auch unser Bad im wilden Meer der Westküste... wenn auch nicht ganz freiwillig. Gerade noch im Trockenen standen wir plötzlich bis zur Hüfte im Wasser. Merke: wenn das Meer solch hohe Wellen hat, nie! den Rücken zudrehen...

Da wir den ungeteerten Weg vom Westen zur Nordküste wählten, mussten wir bei Corinna auf die Fähre :-) das Ganze dauerte dann doch ganze 2 Minuten und weiter ging es - 100 Kilometer durch die Wildnis Tasmaniens.

Nach einer holprigen Fahrt durch eine hochalpin anmutende Landschaft erreichten wir Arthur River - und das "Edge of the World". Vom Wetter her passte die Beschreibung schon mal gut.. :-)

Die Nordküste und Cradle Mountain Nationalpark

Stanley

Wieder an der Nordküste angekommen, wurden wir nach dem gestrigen eher regnerischen Tag in Stanley mit Sonnenschein und warmen Temperaturen belohnt. So keuchten wir auf den extrem steilen "Nut" Rock und genossen dort eine fantastische Aussicht.

Cradle Mountain Nationalpark und Gowrie Park

Der Cradle Mountain Nationalpark - ein weiteres absolutes Top Highlight von Tasmanien. Nachdem wir beim Lake St Clair schon ein erstes Mal den berühmten Berg gesehen hatten, ging es nun zum Nordeingang des Nationalparks. Natürlich fanden wir hier den zu erwartenden Touristenstrom - viele Autos, Camper, Touristen - alle wollten den Cradle Mountain sehen. Wir natürlich auch. Per Shuttle Bus ging es zum Dove Lake, wo wir eine wunderschöne Wanderung um den See mit herrlichem Ausblick auf den Cradle Mountain hatten. Auch diese Wanderung war im "60 Great Short Walks of Tasmania" beschrieben - unser Wanderguide für die gesamte Insel.

Als Uebernachtungsplatz fuhren wir - da Uebernachtung im Park einfach zu teuer - wieder ein Stück raus nach Gowrie Park, wo wir für 5 Dollar einen Campingplatz mit Toilette (und Wasserspülung!) sowie mega Aussicht auf den Mount Roland. Was will man mehr :-).

Devonport und Umgebung

Entlang des Küstenhighways machten wir uns wieder auf den Weg nach Devonport, mit einem Zwischenstopp in Burnie, wo wir unseren letzten "60 Great Short Walks" absolvierten - ein 20-minütiger Spaziergang entlang eines kleinen Baches, wo viele Platypusse beheimatet sind. Weiter ging es nach Penguin, wo wir aber vergebens die kleinen Zwergpinguine suchten; diese fanden wir erst in Lillico Beach ein bisschen weiter östlich.

Wieder in Devonport angekommen machten wir zum ersten Mal Stadtbesichtigung und entdeckten - ganz entgegen unserem Reiseführer - was für eine schöne Kleinstadt mit wunderbaren Parks direkt am Meer dies doch ist.

Mit der Spirit of Tasmania retour nach Melbourne

Vier Wochen gehen unglaublich schnell vorbei wenn es einem gefällt - und schon geht es mit der Fähre wieder zurück ans Festland.

Unser Fazit von Tasmanien

Tasmanien ist einfach wunderschön! Wir haben Gebiete durchfahren, wo wir wirklich meinten wir seien im Schweizer Jura, dann aber war die Gegend wieder eher hochalpin; teilweise wähnten wir uns irgendwo in England auf dem Land oder wir hatten das Gefühl, im Northern Territory mitten im Busch zu sein. Zu alledem kam dann aber meistens irgendwo Wasser - hallo Meer! Die Strände sind einfach ein Traum, absolut ungeschlagen bis jetzt mit glasklarem Wasser und weissen Stränden. Natürlich hatten wir Wetterglück - in den vier Wochen, die wir hier waren regnete es insgesamt vielleicht 4 Tage (an den Orten wo wir grad waren). Eine absolut fantastische Insel von der wir hellauf begeistert sind!